Meine Erfahrungen mit Sonos - teures Desaster mit Totalversagen sämtlich beteiligter Komponenten inclusive Techniker. Finger weg - her mit analogen Abspielgeräten, die haben mich noch nie im Stich gelassen, im Gegensatz zu Desaster-Sonos.
To whom it may concern (denn wirklich zuständig ist ja niemand außer dem Idioten, der sowas bezahlt hat): Ich habe insgesamt 11 Sonos Lautsprecher unterschiedlichen Typs in einem Systemaccount vereint. Die funktionierten unter Sonos 1 immerhin mit Aussetzern, was ich meinem WLAN zuschrieb, weil ich mir ja teures Equipment der Oberliga (?) geleistet hatte, an dem es nicht liegen kann - ich habe die Anpreisungen genau gelesen! Mein Nervenkostüm wurde aber dabei schon dünner, da es keine kompletten Nachrichten mehr gab und in unpassenden Momenten Funkstille herrschte. Mea culpa! Erklärung: WLAN nicht gut genug für so edle Geräte! Dann kam Sonos 2. Unvermeidlich. Dem Update entkam keiner - und die Hoffnung, dass die Aussetzer aussetzen, war ja hoffnungsfroh berechtigt und da. Latent zumindest. Nach dem Update funktionierte meine Anlage dann überhaupt nicht mehr zuverlässig. Wunderbar. Konnte das edle Update mein banales und anscheinend kränkelndes WLAN noch weniger leiden? Wenn das Zeug nicht so sau teuer gewesen wäre, hätte ich es schon zu dem Zeitpunkt rausgeworfen. Die Anlage konnte praktisch nicht mehr angesteuert werden. Es war sehr sehr still im Haus. Nachrichtenfrei. Auch musikfrei. Geradezu idyllisch ruhig in diesen unruhigen Zeiten (positiv formuliert). Ich habe mein altes UKW Radio wieder rausgeholt und meine Freude daran: auf einen Knopf drücken und es kommt was raus (Musik und Worte!) - ohne Stocken, ohne Holpern, ganz selbstverständlich. Immer.
Da mein Freund kompetenter IT-ler ist, hat er die Challenge angenommen, das System Sonos, das er mir empfohlen hatte, wieder gangbar zu machen - Optimismus gepaart mit Kompetenz. Zu Beginn trug ihn der Optimismus über die sichtbare Inkompetenz der Beratung der Techniker und er hat nicht locker gelassen. Inzwischen hat er insgesamt mindestens zwei Wochen (teure? sinnlose? nervige!) Arbeitszeit investiert, um die mit dem Sonos Support besprochenen Lösungen umzusetzen. Hätte ich seine Analysen mit seinen offiziellen Stundensatz verrechnen und bezahlen müssen, wäre die Anlage drei Mal so teuer geworden. Ein Techniker meinte, er solle so viele Geräte wie möglich ans LAN anschließen (ja ja, mein unedles inkompetentes WLAN halt...). Daraufhin hat er mehrere Deckendurchbrüche (!!!) in der Wohnung vorgenommen (Update 2020!) und LAN Kabel verlegt. Mehrere Switche waren im Einsatz, da der Router nur vier Ports hat. Ergebnis: nada, keines.
Ein anderer Techniker meinte, es mache gar keinen Sinn, den Sub, der im gleichen Raum wie die Beam steht, an das LAN anzuschließen. Aha. Bei späteren Kontakten mit weiteren Technikern wurde immer klarer, dass keiner wirklich Ahnung hatte: Lösungen, die irgendetwas weiter gebracht hätten, gab es nicht (außer dass meine Wohnung jetzt voll verLANkabelt ist, was ja durchaus ein strahlenfreier Gewinn ist - aber leider nicht zum Radiohören mit Sonos reicht). Stundenlange fachmännische Analysen - teilweise mit Zuschaltung auf das System - waren vergeblich. Ein Techniker legte nach eine Stunde auf, ohne sich zu verabschieden oder ein weiteres Gespräch zu vereinbaren. Naja, kann man ihm nicht verübeln - es war 18.01 Uhr. Feierabend - und das Gespräch fachlich anspruchsvoll. Besser, man legt ohne Verabschiedung auf. Bringt doch eh nichts. Zu diesem Zeitpunkt wurde mein unendlich geduldiger und inzwischen nur noch von Zweckoptimismus und Hartnäckigkeit beseelter Freund auch erstmals ungehalten. Was ist das für eine Art, mit Kunden umzugehen, zumal mit Stammkunden, die sich monatelang treu, unermüdlich, regelmäßig und immer (!) höflich an den Support wenden?
Wenn jetzt nicht sein Ehrgeiz erwacht und die Tüftlerseele um des guten Rufes der Technik an sich selbigen (vor mir) nicht diskreditiert sehen wollte und er daher die Anlage hoffnungsfroh noch vor Weihnachten zum Laufen bringen wollte, hätte ich die Lautsprecher rausgeworfen. Durfte noch nicht sein, denn er glaubt ganz fest an Technik und ihre Möglichkeiten - weil: er KANN Technik. So hat er wieder mal alle Lautsprecher vom Netz getrennt und dann nacheinander wieder in Betrieb genommen. Was kann man sich an einem freien Abend schöneres vorstellen? Hurra, jetzt lief Musik - eine Weile stabil - ach nein, nur, bis er den zehnten Lautsprecher angeschlossen hatte. Zuviel für das System: Stille. Also entfernte er wieder einen. Nach ein paar Minuten war das System wieder ansprechbar und funktionierte wir zuvor. Er ist ja ein Spaßvogel und hat aus Jux und Tollerei den zehnten Lautsprecher probeweise wieder angeschlossen: wir hatten uns ja nach fast einem Jahr schon so an das NICHTS hören gewöhnt - und da war der vertraute Ton auch wieder: das System war nicht mehr ansprechbar. Ja, so waren wir das inzwischen von Sonos gewöhnt! Spaß beiseite, Technik Talk: also ist der Fehler reproduzierbar. So wie es aussieht, erlaubt Sonos 2 nur neun Lautsprecher und einen Steuerungs-App-Client auf einem Handy in einem Systemverbund. Selbst beim Versuch, mit einem zweiten Handy (das war dann meines) zu steuern, blockierte das System wieder. Vielleicht ist mein Handy nicht gut genug für das edle Sonos oder es bleiben unter dem Strich dann nur 8 Lautsprecher und zwei Handy-Apps, um das System an seine Grenzen zu bringen. Arm. Nicht edel. Steht auch so nicht in den Prospekten, sonst hätten wir das nie gekauft.
All die interessanten und für uns sehr arbeitsintensiven Anregungen der Techniker waren nicht zielführend (um einen Euphemismus zu benutzen):
- Das wird sicherlich an Ihren baulichen Gegebenheiten liegen, dass der WLAN-Empfang so schlecht ist. (Ich weiß, mea culpa, weil ich so schrecklich wohne. Entschuldigung dafür, die Herren!)
- Sie haben vielleicht Störquellen die die Unterbrechungen erzeugen, ändern Sie den Sonos-Kanal. (Mein IT- Crack hat das aber alles schon gecheckt, weil er halt auch Techniker ist).
- Die Lautsprecher, die an den Switchen angeschlossen sind, werden nicht stabil funktionieren. Klemmen Sie sie an den Router an. (Machen wir gerne, im Lockdown hat man in systemrelevanten Berufen eh nichts anderes zu tun.)
- Starten Sie die Anlage noch mal durch. (Hurra, das macht inzwischen so viel Spaß, dass wir das abends als Gesellschaftsspiel machen!)
- Ihre Musik liegt in einem nicht abspielbaren Format vor. (Genau, weil Sonos das minderwertige m4a-Format von Apple iPhone Geräten nicht schmeckt, obwohl es doch mit verlustfreier Qualität komprimiert ist).
- Der Service von Radio.net ist wegen einer Überarbeitung des Systems nicht verfügbar. (Komisch, mein Handy konnte darauf zugreifen und Senderstreams abspielen. Zuverlässig, ohne Stocken trotz unedlen WLANs.)
Jetzt ist die Beam am LAN angeschlossen und acht Lautsprecher laufen (seit gestern - im Moment - ich wage es noch nicht auszusprechen - mein Optimismus ist gebrochen. Übrig ist nur noch Resignation, gebrochenes Vertrauen und fast Hass, zumindest tiefe Verachtung für die Geräte) - störungsfrei. Wir konnten gestern 3 Stunden am Stück Weihnachtsmusik aus der Konserve hören. Natürlich mit Unterbrechungen wegen der Recherchen und Lautsprecherreduktionen. Immerhin, es war fast wie vor zwei Jahren mit der normalen Stereoanlage!
Schade, dass man den Quellcode nicht anschauen kann, mit welcher Variable der Stacküberlauf generiert wird. (Das ist eine indirekte Bitte MEINES Technikers an den Support, falls jemand solche Posts liest und es noch nicht 18.00 Uhr ist)
Jetzt habe ich drei Lautsprecher übrig. Kann ich die auch nach einem Jahr des Kaufes noch zurückgeben (sie sind fast nicht benutzt worden, praktisch NEUware und fast unbeWLANt!!!) oder bekomme ich Bescheid, wenn der Programmierfehler gefixt wurde? Dann nehme ich sie wieder in Betrieb. Als Blumenübertöpfe taugen sie nämlich rein optisch nicht und eine andere Verwendung sehe ich momentan nicht. (Das wäre eine Frage an den Kundendienst oder den Service, falls die sowas lesen).
Ich habe im Leben noch nie so viel Geld für Musikgeräte ausgegeben und wollte auf dem Stand 2020, dem allgemeinen Trend der Digitalisierung folgend, meine Wohnung musikalisch ausschmücken. Ergebnis: klangleere Wüste, viel Frust und die Empfehlung: Finger weg von Sonos und solch schlechtem Service - außer Sie haben natürlich einen IT-ler zu Hause, dem es nicht zu dumm ist, monatelang zu recherchieren und einem Unternehmen, das eigentlich Fachleute beschäftigen sollte, seine Fehler aufzuzeigen (die wahrscheinlich doch meine sind wegen des unedlen WLANs).
Natürlich wird von Sonos keine Reaktion kommen - bedauerliches Einzelschicksal, wenn man so viele Räume beschallen will. Das Defizit wäre allerdings leicht zu beheben, wenn sich mal jemand die Mühe machen würde ... diese Mail zu checken!
In diesem Sinne, schöne Feiertage mit humpelnder, stolpernder, stockender oder vielleicht auch wieder gar keiner frohen Weihnachtsmusik - noch ist nicht aller Tage Abend!